Es ist wichtig, dass Sie die Haut des ganzen Körpers Ihres Babys regelmässig kontrollieren (auch die Kopfhaut, hinter den Ohren, in den Falten, an den Händen, im Windelbereich, usw).
Haben Sie einen kleinen roten Fleck auf der Haut Ihres Babys bemerkt? Er kann bereits ab Geburt sichtbar sein oder auch erst etwas später auftreten. Es ist vielleicht nichts Schlimmes aber im Zweifelsfall bitten Sie Ihren Kinderarzt um Rat. Möglicherweise handelt es sich um ein infantiles Hämangiom, das sich sehr schnell entwickelt und um das man sich in gewissen Fällen rasch kümmern muss.
Hier ist das Beispiel eines entstehenden infantilen Hämangioms:
Weitere Beispiele der Entwicklung eines infantilen Hämangioms sind hier dokumentiert: Artikel über die Entwicklung und Bilder und Zusammenfassung einer wissenschaftlichen Publikation.
Blutschwämmchen oder Erdbeerfleck beim Kleinkind – Infantile Hämangiome
Durch seine oft kräftige Rotfärbung wird das Hämangiom auch als Erdbeerfleck oder Blutschwämmchen bezeichnet. Unter diesem Namen ist die Erkrankung auch deutlich geläufiger als unter ihrem medizinischen Fachbegriff, der sich aus dem Altgriechischen ableitet. Unter einem infantilen Hämangiom versteht man ein gutartiges, oft schnell wachsendes Geschwulst bei Säuglingen und Kleinkindern. Es handelt sich um einen Tumor der Blutgefässe, dessen Ursache nach wie vor nicht geklärt ist. Der Krankheitsverlauf ist zwar überwiegend unproblematisch, dennoch sollte zeitnah ein Arzt für eine frühe Diagnose aufgesucht werden.
Auf dieser Seite erfahren Sie alles zu Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten und erhalten weiterführende Informationen zu infantilen Hämangiomen.
Was ist ein infantiles Hämangiom?
Hämangiome bestehen aus zusätzlichen Blutgefässen und treten vor allem im Bereich der Haut und Schleimhaut auf. Typischerweise entwickeln sich infantile Hämangiome erst einige Tage oder Wochen nach der Geburt. Bei Kindern sind solche Hämangiome (= infantile Hämangiome) relativ häufig – bis zu 10 % aller Kleinkinder sind davon betroffen. Allerdings müssen 4 von 5 Kindern nicht behandelt werden, da diese Hämangiome in der Regel harmlos sind und sich von ganz allein zurückbilden. Bei ca. 12% der infantilen Hämangiome ist jedoch die Überweisung zu einem Spezialisten notwendig, z.B. wenn eine Beeinträchtigung des Sehvermögens oder eine Blockierung der Atemwege befürchtet wird. Die Behandlung muss dann so früh wie möglich begonnen werden. Für die Behandlung der infantilen Hämangiome stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.
Wie häufig und an welcher Körperstelle treten die Blutschwämmchen bei Kindern auf?
Bis zu 10% aller Kleinkinder sind von Blutschwämmchen betroffen, Frühgeborene tendenziell noch häufiger. Damit ist das infantile Hämangiom der häufigste Tumor bei Kleinkindern. Dabei ist festzuhalten, dass Mädchen weitaus häufiger betroffen sind als Jungen. Etwa 60 % der Hämangiome befinden sich an Kopf und Hals aber auch der Rumpf und die Extremitäten können von infantilen Hämangiomen betroffen sein.
Wann entsteht ein infantiles Hämangiom?
Echte infantile Hämangiome sind bei der Geburt in der Regel nicht vorhanden und erscheinen frühestens einige Tage, meistens erst Wochen nach der Geburt. Vorläuferstadien können bereits bei der Geburt erkennbar sein, werden aber häufig übersehen oder anderen Ursachen (Geburtsmale) zugeschrieben. Hämangiome wachsen in den ersten 8 Lebenswochen am schnellsten. Nach 3 Monaten sind in der Regel 80 % der Endgrösse erreicht.
Wie ist der Verlauf der Erkrankung bei Kleinkindern?
Hämangiome durchlaufen drei Phasen:
- Wachstumsphase: Hämangiome wachsen während der ersten 8 Lebenswochen am schnellsten. Anschliessend verlangsamt sich das Wachstum, das sich über 6-9 Monate erstrecken kann.
- Stillstand (unterschiedliche Dauer)
- Rückbildung
Welche Komplikationen können bei Blutschwämmchen auftreten?
Besonders im Gesicht können Hämangiome Probleme verursachen, in dem sie wichtige Funktionen wie das Seh- oder Hörvermögen und die Atmung einschränken.
Zudem müssen nach der Rückbildungsphase gegebenenfalls Überreste von Hämangiomen an Lippe, Nase operativ nachbehandelt werden.
Häufige Fragen zum Thema infantiles Hämangiom
Häufig sehen sich Eltern von erkrankten Kindern vor die gleichen Fragen in Bezug auf die Krankheit gestellt. Im Folgenden bieten wir Ihnen Antworten zu häufig gestellten Fragen rund um das Thema Blutschwämmchen.
Woher kommt ein infantiles Hämangiom?
Die genaue Ursache der infantilen Hämangiome ist unbekannt. Einige Risikofaktoren der Blutschwämmchen sind
- heller Hauttyp
- geringes Geburtsgewicht
- weibliches Geschlecht
- Mehrlingsschwangerschaften
- Frühgeburten
Woran erkennt man ein infantiles Hämangiom?
Die Diagnose, ob es sich um ein infantiles Hämangiom oder eine andere Hautveränderung handelt, kann nur der Arzt stellen. Auf ein Hämangiom deutet eine Entstehung des Tumors erst nach der Geburt und ein schnelles Wachstum im weiteren Verlauf hin. Auch wenn sich die betroffene Stelle warm anfühlt, kann das auf ein infantiles Hämangiom hinweisen.
Wann muss ein Kind behandelt werden?
Ob ein infantiles Hämangiom behandlungsbedürftig ist, entscheidet der Arzt von Fall zu Fall. Eine Behandlung wird aber in jedem Fall notwendig bei:
- Lebensbedrohlichen Komplikationen
- Nicht einzudämmender Geschwürbildung
- Funktionsbeeinträchtigungen (z.B. Einschränkung des Blickfeldes, Beeinträchtigung der Atmung und vieles andere mehr)
- Gefahr einer dauerhaften Entstellung
Liegt einer oder mehrere der genannten Umstände vor, muss die Behandlung so früh wie möglich begonnen werden, da ein infantiles Hämangiom sehr schnell wächst. Weiterführende Informationen finden Sie im Abschnitt zum Thema Behandlung eines Blutschwämmchens.
Tipp: Machen Sie regelmässig Fotos zur besseren Einschätzung des tatsächlichen Wachstums.
Bildet sich ein infantiles Hämangiom vollständig zurück?
Es hängt von der Grösse, Lage und Art des Hämangioms ab, ob keinerlei sichtbare Reste zurückbleiben werden. Falls keine Behandlung erfolgt, hinterlassen bis zu 69 % der infantilen Hämangiome bleibende Hautveränderungen.
Ob ein behandlungsbedürftiges Hämangiom vorliegt, muss ein Spezialist entscheiden.
Hat mein Kind Schmerzen durch das Hämangiom?
Kleine Hämangiome sind in der Regel schmerzfrei. Handelt es sich um grosse, extrem schnell wachsende Hämangiome, die möglicherweise in die Tiefe gehen, können sie Schmerzen verursachen. Besonders wenn Hämangiome z.B. in Hautfalten liegen, besteht ein Risiko für schmerzende Geschwüre, bakterielle Infektionen und/oder Blutungen.
Wo kann mein Kind behandelt werden?
Eine Liste mit Spezialisten für die Behandlung von Blutschwämmchen in Ihrer Nähe finden Sie in unserer Aufzählung für Anlaufstellen für infantile Hämangiome.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die passende Therapie kann nur durch einen Arzt individuell für jedes Kind bestimmt werden. Einen Überblick über die derzeit zur Verfügung stehenden Methoden finden Sie in unserem Abschnitt zur Behandlung von Blutschwämmchen.