Psoriasis / Schuppenflechte

Was ist das?

Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine chronische, nicht-ansteckende Entzündungskrankheit, die vor allem die Haut betrifft.

Typisch für Psoriasis sind entzündlich gerötete Hautpartien, die nach wenigen Tagen mit silbrig-glänzenden Schuppen überzogen sein können.

Die Zellen der obersten Hautschicht (Epidermis) erneuern sich sieben-mal schneller als bei gesunder Haut. Im Normalfall dauert dieser Prozess ca. 28 Tage. Bei Psoriatikern ist diese Zeitspanne auf 4-5 Tage verkürzt. Die Hautzellen können nicht richtig ausreifen und sich voneinander lösen, worauf hin sie als die typische, zusammenhängende, dicke Schuppung auf der Hautoberfläche sichtbar werden.

Auch wenn sich Psoriasis in erster Linie an der Haut zeigt, können auch andere Bereiche des Körpers, wie Gelenke, Sehnen oder Nägel betroffen sein. Die Erkrankung selbst ist fast nie lebensbedrohlich, dennoch ist sie für viele Betroffene mit einem erheblichen Leidensdruck verbunden.

Schuppenflechte kann in jedem Lebensalter erstmals auftreten. Bei etwa einem Zehntel der Betroffenen zeigt sie sich bereits im Kindesalter. Meist beginnt sie jedoch in der Pubertät und im jungen Erwachsenenalter. Sie kann aber auch erst viel später, nämlich nach dem 45. Lebensjahr erstmalig auftreten. Der Verlauf der Erkrankung ist von Patient zu Patient sehr verschieden. Tritt Psoriasis bereits in jungen Lebensjahren auf, verläuft sie im weiteren Leben meist schwerer als bei den Menschen, bei denen sie erst später ausgebrochen ist.

Die Schuppenflechte ist eine der häufigsten Hauterkrankungen. Bis zu 3 % der Bevölkerung in Europa sind betroffen.

In der Regel tritt Psoriasis in Schüben auf, die unterschiedlich lange dauern können. Dazwischen gibt es immer wieder Zeiten, in denen sich die Krankheit kaum bemerkbar macht. Psoriasis-Patienten können Wochen, Monate, ja sogar Jahre erscheinungsfrei sein.

Der Begriff „Schuppenflechte“ beschreibt das augenfälligste Merkmal der Erkrankung: starke weissliche Schuppenauflagen auf der Haut. Die Schuppen können bis zu einige Zentimeter gross sein. Psoriasis sieht jedoch bei jedem Betroffenen anders aus. Von wenigen kleinen Herden, insbesondere an den Ellbogen, den Knien, in der Steissbeinregion und dem behaarten Kopf bis zum Befall der gesamten Hautoberfläche ist alles möglich. Auch die Nägel können betroffen sein. Glücklicherweise verläuft die Psoriasis in der überwiegenden Mehrheit der Fälle lediglich leicht bis mittelschwer.

Hier erfahren Sie mehr über Kopfhaut-Psoriasis.

Entstehung

Wie bei vielen Hauterkrankungen ist der genaue Ursprung des seborrhoischen Ekzems nicht exakt bekannt. Bestimmte Einflussfaktoren, die eher die Krankheit verschlimmern als auslösen, sind jedoch bekannt:
  •  Der Hefepilz Malassezia: Es handelt sich dabei um einen (saprophyten) Pilz der Kopfhaut und der Haut, der talgdrüsenreiche Areale besiedelt. Er vermehrt sich, wenn gewisse Umweltbedingungen zusammen kommen, insbesondere bei einer Hyperseborrhoe (übermässige Talgproduktion). Es handelt sich dabei um einen lipophilen (aus dem Griechischen, „fettliebenden“) Hefepilz. Er entwickelt dann eine gewisse Pathogenität (Eigenschaft, eine Erkrankung auszulösen).
  • Stress: Tendenziell werden bei hohem Stress Schübe ausgelöst.
  • Klimatische Faktoren: Es handelt sich dabei um Kälte und Feuchtigkeit. Das seborrhoische Ekzem ist im Allgemeinen in der kalten Jahreszeit bzw. in der Winterzeit ausgeprägter.
  • Weitere Erkrankungen: Das seborrhoische Ekzem ist bei immunsupprimierten Patienten (z.B. leiden 80 % der Aids-Patienten an seborrhoischem Ekzem) und bei Parkinson-Erkrankten sehr verbreitet.
  • Alkoholismus.

Behandlung

Textur

Die Domäne der Lokaltherapie liegt bei der Psoriasis, bei der nur begrenzte Hautflächen befallen sind. Für die Behandlung des Körpers eignen sich Salben und Cremes, in behaarten Regionen flüssige Produkte. Am behaarten Kopf sind als neue Entwicklung Schäume und Shampoos vorteilhafter.

Wirkstoffe

Die starken Schuppen werden zunächst durch Salicylsäure entfernt. Parallel dazu oder im Anschluss lässt sich die Psoriasis schnell durch Lokalkortikoide bessern, die aber nur begrenzte Zeit angewendet werden. Vitamin D3-Abkömmlinge sind danach leichter in der praktischen Anwendung als Dithranol, das stärker reizen kann und die Haut, Wäsche und selbst Plastik verfärbt.

Andere Möglichkeiten

Bei ausgedehnter Psoriasis ist eine systemische Behandlung oft erfolgreicher, auf alle Fälle aber praktikabler in der Handhabung. Die stärkere, allerdings nicht unbedingt schnellere Wirksamkeit muss gegen das Risiko unerwünschter Wirkungen abgewogen werden.

Alle bei den gewöhnlichen Formen der Psoriasis stark wirksamen Mittel, die geschluckt oder gespritzt bzw. infundiert werden (systemische Therapien) bremsen auch oder sogar ausschliesslich diese Autoimmunreaktionen aus. Das erklärt, warum bei den meisten ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht und warum sie bei bestehenden Infektionskrankheiten nicht oder nur unter strenger Kontrolle gegeben werden sollten. Je nach Präparat sind die Leber- und/oder die Nierenfunktion, das Blutbild sowie gegebenenfalls weitere Parameter zu überwachen.

Methotrexat wird seit 50 Jahren, Ciclosporin seit 30 Jahren in der Medizin eingesetzt, die Biologics, eine Untergruppe von neuen biologischen Produkten, erst wesentlich kürzer.

Naturheilkundliche Verfahren reichen allein nicht aus, um die Psoriasis abzuheilen, als unterstützende Massnahme könnten sie behilflich sein.

Ihr Wert lässt sich gegenwärtig nicht sicher abschätzen.

Heilfasten und Atemtherapien scheinen sich günstig auszuwirken, Akupunktur hingegen bei der Psoriasis im Gegensatz zu anderen Hautkrankheiten kaum oder gar nicht.

Natürliches Sonnenbaden, besser aber künstliche UV-Strahler, die sich genauer dosieren lassen, können die Psoriasis abheilen lassen.

Durch Kombination verschiedener Therapien lässt sich der Behandlungserfolg noch steigern. Die PUVA-Therapie (Psoralen + UVA) ist eine Behandlung, die überhaupt nur im Zusammenspiel beider Komponenten wirksam ist.

In Kuren und Klimatherapien wird sowohl die Haut, die oft durch Salzbäder für UV-Therapien empfindlicher gemacht wird, behandelt als auch im ganzheitlichen Ansatz psychische Belastungen und die Lebensweise einschliesslich der Ernährung berücksichtigt.

Wichtig ist, dass Sie lernen, die Psoriasis als chronische Krankheit anzunehmen. Sie ist bis heute leider nicht heilbar. Die verschiedenen Behandlungsverfahren ermöglichen es aber, dass Sie diese belastende Hautkrankheit in der Regel „in den Griff bekommen“.

Praktische Tipps für jeden Tag bei Psoriasis / Schuppenflechten
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Nicht kratzen!

Versuchen Sie daran zu denken, sich möglichst nicht zu kratzen.

Dabei können reizlindernde Cremes oder spezifische mentale Übungen gegebenenfalls zusätzlich helfen.

Entspannung

Versuchen Sie, Stress zu vermeiden und probieren Sie ein gezieltes Entspannungstraining aus, wenn es doch mal wieder richtig stressig werden sollte.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt!

Klären Sie mit Ihrem Hautarzt, inwieweit Medikamente, die Ihnen anderweitig verschrieben wurden, Ihre Psoriasis verschlimmern könnten.

Aufklären & Informieren

Wenn Sie auf Ihre Psoriasis angesprochen oder zu ihr befragt werden, geschieht dies oft aus schlichter Unwissenheit. Informieren Sie Ihren Gesprächspartner darüber, dass die Psoriasis erblich bedingt (somit nicht von Ihnen verschuldet) und nicht ansteckend ist, aber leider chronisch verläuft und (noch) nicht geheilt werden kann.

Sie sind nicht allein!

Nehmen Sie von Nahestehenden Hilfe an (sei es beim Anwenden der Präparate oder durch aufbauende Gespräche). Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus. Manchmal kann es gut tun, sich Sorgen einfach von der Seele zu reden oder zu spüren, dass es anderen ebenso geht.

  • Pflegen Sie auch ausserhalb von akuten Schüben Ihre Haut. Das verbessert die Geschmeidigkeit und den allgemeinen Zustand Ihrer Haut.
  • Erkundigen Sie sich, ob es in Ihrer Nähe eine Patientenschulung zur Psoriasis z.B. an der Universitätsklinik gibt.
  • Fragen Sie Ihre Krankenkasse, welche Unterstützung (auch seelische) sie Ihnen anbieten kann. Nur selten kennen wir das volle Leistungsspektrum unserer eigenen Kasse und alle Möglichkeiten, die bestehen.
  • Wenn Sie Schwierigkeiten haben, einen erforderlichen stationären Aufenthalt in einer Klinik zu erhalten, wenden Sie sich an die unabhängige Patientenberatung. Diese kann Sie beraten und Ihnen vielleicht helfen.

Leben mit Psoriasis